Miriam flüchtet mit ihren beiden Töchtern Joan und Mya vor ihrem gewalttätigem Ehemann. Zuflucht findet sie in ihrem Elternhaus in Memphis, in dem ihrer jüngere Schwester August mit ihrem Sohn Derek lebt.

Gemeinsam kümmern sich die Schwestern um Kinder, Haushalt und verdienen ihr Geld um unabhängig zu bleiben. Schnell wird jedoch klar, dass alle Familienmitglieder mit ihren eigenen Ängsten und Geistern der Vergangenheit zu kämpfen haben. Die Abwesenheit von Vätern zieht sich durch drei Generationen. Joan ist von ihrem früheren Besuch im Haus der Großeltern traumatisiert und Derek droht gesellschaftlich abzurutschen.

Als 2001 die Anschläge auf die Staaten stattfinden, fürchten Joan und Mya um das Leben ihres Vaters und alle Frauen der Familie North setzen sich mit Vergangenheit und Vergebung auseinander. Doch was kann man vergeben?

Der Roman springt in der Zeit. Wir lernen Hazel, Joans Großmutter, kennen. Die Bedeutung des Hauses in Memphis und ihre Geschichte in den 1940ern. Verfolgen Miriam und August in ihren Kindheit und den Entscheidungen, die sie bis in die 1990er Jahre führen und begleiten auch Joan über 15 Jahre. Ein Buch über starke Frauen, die für ihre Unabhängigkeit kämpfen und immer wieder Rückschläge verkraften müssen. Ich habe Hazel, Miriam, August, Joan & Mya gerne begleitet. Für mich hätten es aber auf jeden Fall weniger Zeitsprünge in den Jahrzehnten sein dürfen. Was ich eigentlich gerne mag. Aber hier war es mir leider zu häufig. Man wurde immer aus der erzählten Geschichte rausgerissen und teilweise wurde auch in einem Kapitel im Ablauf gesprungen. Auch war in jedem Kapitel ein anderer Charakter im Mittelpunkt - aber auch das nicht konsequent.

Trotzdem eine eindeutige Leseempfehlung für diese Familiengeschichte!

In "Memphis" spielt das Thema Kunst auch wieder eine große Rolle, was mir sehr gefallen hat. Ich hoffe, dass der Debütroman von Stringfellow eine große Leserschaft erreicht.