Buchtipp des Monats
Rezension von Kathrin
13. Oktober 2024
2 Min. Lesezeit

erschienen im April 2024 im Mantle Verlag auf 320 Seiten. Erhältlich für 27,99 EUR

ISBN: 978-1-03-503123-8/Anzeige

Huckleberry Finn ist den meisten noch ein Begriff. Auch wenn die Abenteuer auf dem Mississippi nicht mehr ganz so präsent sind. Percival Everett hat die Geschichte nun neu erzählt. Aus Sicht von James, dem Sklaven, der Huckleberry Finn begleitet hat.

Als James erfährt, dass er verkauft werden soll und damit von seiner Frau und Tochter getrennt wird flieht er Richtung Süden entlang des Mississippi. Kurz darauf trifft er wieder auf Huckleberry Finn, der seinen Tod vorgetäuscht hat um seinem gewalttätigen Vater zu entkommen. Gemeinsam beginnt ihre abenteuerliche Reise auf dem Fluss, immer mit dem Ziel James Familie zu befreien.

Von der Handlung möchte ich nicht zu viel vorwegnehmen. Die beiden werden mehrfach getrennt und entwickeln eine immer tiefere Freundschaft. Huckleberry versteht mehr und mehr wie das Leben für James ist, was es bedeutet ein Sklave zu sein. "James" ist im Gegensatz zu "Die Abenteuer von Huckleberry Finn" kein Kinderbuch. Es erzählt ungeschönt und brutal die Lebensrealität der Sklaven in 1861er Jahren in den Amerikanischen Südstaaten.

Auch die Sprache spielt eine Große Rolle im Roman von Everett. So spricht James vor den Weißen in einem einfach Slang, der ihn tarnen und Schutz geben soll. In Wahrheit kann er lesen und schreiben und erzählt uns seine Geschichte ohne die eigenartige Sprache.

Everett hat einen Roman über Freundschaft, Rassismus, Sklaverei und die Macht der Sprache geschrieben. Mit viel Humor und Spannung, so dass ich das Buch in drei Tagen gelesen habe. Die Geschichte von Huckleberry Finn hatte ich nur vage in Erinnerung, für das Buch muss man sie nicht zwingend kennen. Für mich auf jeden eins DER Bücher, dieses Jahr. Von dem Autor möchte ich nun auf jeden Fall auch noch zu weiteren Büchern greifen.

Ganz große Leseempfehlung - zumindest für das englische Original. Die deutsche Übersetzung ist bei Hanser erschienen. Ich habe nur einen kurzen Blick ins Buch werfen können und kann nicht richtig einschätzen, wie die Übersetzung der Sprache gehandhabt wurde.

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