Toni Morrison's Debütroman "Sehr blaue Augen" erschien erstmals 1970. Morrison erzählt von zwei Mädchen, die Anfang der 1940er Jahre gemeinsam in Lorain, Ohio aufwachsen. Claudia und Pecola. Pecola hat einen Herzenswunsch: Nichts wünscht sie sich so sehr, wie blonde Haare und blaue Augen zu haben.

Die erschütternde Geschichte von Pecola Breedlove erzählt von Missbrauch und Selbsthass und von den Auswirkungen von Rassismus, Sexismus und Klassismus.

Das Buch ist kurz aber fordert den LeserInnen viel ab. Morrison lässt uns unsere Sicht auf die Dinge ändern. Ihre Sprache steht im krassen Gegensatz zu den geschriebenen Szenen. Sie gibt Ausgegrenzten eine Stimme und die Gewissheit gesehen zu werden.

Auf knapp 260 Seiten hat Morrison viel zu erzählen. Und vorallem hat sie eine Geschichte zu erzählen, die 40 Jahre später noch immer aktuell ist. Der Rowohlt Verlag hat diesen Roman nun neuaufgelegt und übersetzt. Ich freue mich auf die weiteren Romane, die folgen sollen!

Mit mir hat der Roman viel gemacht. Auch das sehr gelungene Nachwort von Alice Hasters zeigt noch einmal auf wie wichtig und aktuell die Themen sind. Und wir immer, wie Morrison, die Menschlichkeit im Auge behalten sollten.