Mit “Nebel” habe ich nun auch endlich das letzte Buch der Hulda-Trilogie von Ragnar Jónasson abgeschlossen und ärgere mich ein kleines bisschen, dass ich das Buch nicht schon zu Weihnachten gelesen habe! Zu dieser Zeit spielt nämlich das Buch und klärt uns auch über isländische Weihnachtsbräuche auf. In den späten 80er-Jahren lernen wie die jüngste Hulda kennen. Die Trilogie ist rückwärts aufgebaut und wird uns vom Ende zum Anfang erzählt. In jedem Teil lernen wir Hulda etwas besser kennen und begleiten sie bei einem ihrer Fälle.

Im dritten Teil erleben wir Huldas Tragödie im privaten Bereich und erfahren, wie sie zu der Frau geworden ist, die sie in den anderen zwei Bänden war. Zu früh kehrt sie wieder zu ihrer Arbeit zurück und reist in den Osten Islands, um aufzuklären, warum in einem abgelegenen Bauernhaus das Ehepaar tot aufgefunden wurde. Er auf dem Dachboden. Sie im Keller. Was ist hier an Weihnachten passiert?

Ragnar Jónasson vermischt den Nebel der Schneestürme auf Island mit dem Nebel von Erinnerungen, Wünschen, Einsamkeit und Wahnvorstellungen und liefert damit ein grandioses Finale der Trilogie.

Ich bin eigentlich kein großer Krimileser, diese Trilogie fand ich jedoch unheimlich fesselnd und spannend. Habt ihr gute Krimi-Tipps?

“Es war ein traditionelles, weiß getünchtes isländisches Bauernhaus, das geduckt auf einem Hügel stand. Der ältere Teil war ein mit Wellblech verkleideter Holzbau, der neuere Anbau war aus Beton mit Gaubenfenstern, die auf ein ausgebautes Dachgeschoss schließen ließen. Das Dach, das der Wind vom Schnee freigeweht hatte, war rot und hätte einen Anstrich nötig gehabt. Das Haus machte einen ausgesprochenen einsamen Eindruck, und die Nebengebäude waren in einer Senke versteckt, sodass sie nicht gleich zu sehen waren.”

“So einfach war das Leben nicht. Die Grenze zwischen Gut und Böse war so klar nicht definiert.”