erschienen im Februar 2025 im eisele Verlag auf 240 Seiten. Erhältlich für 24,00 EUR
ISBN: 978-3-96161-250-5/Anzeige
"Wie du mich ansiehst" ist die Geschichte von Johanna, die sich mit Anfang 40 mit dem Verlust ihres Vaters und den Herausforderungen des Älterwerdens auseinandersetzt.
"Das Alter hinterlässt Spuren. Seien Sie froh. Ich sage immer: Die Alternative ist, jung zu sterben und ohne Spuren zu sterben."
Von ihrem Vater hat sie einen verwilderten Kleingarten geerbt, der für sie ein regelrechter Sehnsuchtsort ist und an dem sie versucht, den Tod von ihm zu verarbeiten. Neben dem Verlust, der in ihr Leben getreten ist, hat sie auch mit den alltäglichen Herausforderungen zu kämpfen, die Tochter, der sie versucht, die richtigen Werte beim Älterwerden mitzugeben, ihr Blumenladen, der mit der Zeit gehen muss, um rentabel zu bleiben, ihre Beziehung, die nicht leicht zu pflegen ist, da ihr Mann als Kapitän regelmäßig Wochen und Monate unterwegs ist. Und dann die Falte, eine Sorgenfalte, die doch früher nicht da war.
Die innere und äußere Schönheit wird thematisiert und zeigt auf, wie die eigene Zufriedenheit in allen Bereichen mit dem eigenen Bild zusammenhängt. Johanna zieht kosmetische Eingriffe in Betracht, obwohl diese allen Grundsätzen zuwiderlaufen, die sie ihrer Tochter mitgegeben hat. Selbstakzeptanz und das Älterwerden stehen im Mittelpunkt der Geschichte und die Autorin wirft einige Fragen auf, die jede Frau für sich selbst beantworten muss. Für wen mache ich was? Was erwartet die Gesellschaft und was gibt mir Zufriedenheit und Akzeptanz?
"Zu wenig zu tun, würde vor allem in ihrem Alter als ungepflegt gelten. Aber zu viel darf es auch nicht sein."
Lohmann lässt die LeserInnen über Schönheitsideale und Ansprüche an das eigenen Alter nachdenken und reflektieren. Das Thema finde ich spannend und hätte dazu gern noch mehr in der Literatur und auch gerne deutlicher. "Wie du mich ansiehst" ist ein sehr atmosphärisches Buch, das die Themen vorsichtig behandelt. Die Szenen im Kleingarten haben eine ganz eigene Idylle geschaffen und ich habe Johanna gerne begleitet. An der ein oder anderen Stelle war es für mich im Roman etwas zu klischeehaft und es wurden für mich einige Dinge unnötig für die Leserschaft erklärt, sodass es im Lesefluss holperig war. Hier ging es vielleicht darum, dass das ein oder andere zu modern sein könnte? Gerade im Bezug auf die Mitarbeiterin im Blumenladen war es etwas gewollt. Aber die Erzählstimmen haben mir sehr gefallen und ich mag das Buch allen empfehlen, die einen schönen ruhigen Roman für den Frühling/Sommer suchen.
"Wenn Menschen sich trennen, müssen sie entscheiden, ob sie um Dinge kämpfen wollen - oder sie loslassen."
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