erschienen im März 2023 im Klett Cotta Verlag auf 384 Seiten. Erhältlich für 24,00 EUR
ISBN: 978-3-608-98463-7/Anzeige
Aktuell sehen wir überall die Longlist Titel für den Deutschen Buchpreis 2024. Und auch ich lese mich gerade fleißig durch den ein oder anderen Titel. Zur Abwechslung möchte ich euch heute gern einen Titel aus dem vergangenem Jahr vorstellen, der es auf die Shortlist 2023 geschafft hat - und für mich eins der besten Bücher dieses Jahr war!
"Die Möglichkeit von Glück" thematisiert die Vergangenheitsbewältigung und die Spurensuche in der eigenen Familiengeschichte. Unsere Protagonistin Stine ist drei Jahre alt als die Mauer fällt. Dennoch begleitet sie die Prägung und das Erbe der DDR bis ins Erwachsenenleben. Und die Fragen, die sich ihr aufdrängen, werden lauter und kritischer.
Stines Kindheit war von Gewalt geprägt. Mit ihrem Bruder Tom hat sie gelernt still zu sein, auszuhalten, bis alles vorbei ist. Heute schreibt Stine diese Geschichten auf um sie zu verarbeiten. Immer wieder kommen die Traumata hoch. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist bis heute schwierig. Dennoch gab es auch schöne Momente, wie bei ihrem geliebten Großvater Paul. Aber was steckt hinter der Fassade? Welche Rolle hat Paul in der Geschichte der DDR gespielt, in welchem System sind ihre Eltern und Großeltern aufgewachsen? Was hatten sie für Hoffnungen und Werte? Wie wurden sie geprägt?
Sie schildert ihre Kindheit und das Aufwachsen in der ehemaligen DDR. In welcher Form sich Gewalt entwickelt hat und hinterfragt das SED-Regime. Fragen, die in ihrer Familie lange Zeit nicht gestellt worden. Dieser Roman ist die Familiengeschichte von Anne Rabe. Sie präsentiert uns damit nicht nur ein politischen Roman über die DDR und den Systemwechsel sondern nimmt uns auch mit auf die Fährten ihrer (Groß-)eltern und zeigt uns ein sehr komplexes Bild einer Familiengeschichte zwischen Diktatur und Demokratie.
Mich hat der Roman sehr beeindruckt und mitgerissen. Die Art und Weise wie Rabe ihre Geschichte erzählt und immer wieder eigene Gedanken und Rückblicke einfließen lässt, machen das Buch sehr authentisch. Die Suche nach sich selbst und den Wurzeln zwischen Dokumenten, Erinnerungen und Archiven fügen sich zu einem wichtigen Bild zusammen, das versucht der Geschichte der DDR und der Wiedervereinigung eine weitere, wichtige Perspektive hinzuzufügen. Für mich ein Highlight und für euch eine ganz große Empfehlung!
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