Ein Urlaubstag im Sommerhaus mit Freunden in Norwegen. Seit Jahren macht Britt hier mit ihrer Familie und den gemeinsamen Freunden Urlaub. Doch dieses Mal ist etwas anders. Etwas das sich so lange angestaut hat, das sie immer weggedrückt hat, bahnt sich seinen Weg. Britt rastet vor versammelter Mannschaft komplett aus. Schreit ihren Mann an, die Freunde und die Kinder. Dann verschwindet sie für eine Nacht und denkt über sich, ihr Leben und ihre Rollen nach. Als Frau, als Ehepartnerin, als Mutter.

„Verdammt Wütend“ ist die Geschichte der 43jährigen Britt, die seit ihrer Kindheit mit ihrer eigenen Rolle hadert und sich mit falschen Erwartungen und einer ganzen Mengen Wut, immer weiter ein Leben aufgebaut hat, das nicht mehr zu passt.

Linn Strømsborg schreibt in kurzen Kapiteln. Wie auch schon bei „Nie nie nie“ mochte ich den Schreibstil sehr. Strømsborg schreibt klar, flüssig und ohne Drama. Dennoch sehr emphatisch. Wir steigen direkt beim Wutausbruch ein und wechseln zwischen Britts Perspektive und den Geschehnissen im Sommerhaus, nachdem sie verschwunden ist. Britt selbst reflektiert und wir erfahren mehr aus ihrer Kindheit, wie sie ihren Mann kennenlernt und wie die Wut sich m Alltag immer weiter aufbaute. Aber Britt hatte gelernt sich zusammenzureißen.

Ein Buch, dass nicht mit der größten Handlung daher kommt - uns aber viel mitgibt und zeigt, dass wir uns selbst überraschen können und unsere Wut ernst nehmen sollten.

"Wo etwas verschwindet, entsteht etwas anderes. Wo alles zerstört wird, kann auch alles neu beginnen."

"Frau zu sein bedeutet, so lange wie möglich jung zu bleiben und dann zu verschwinden."