“Damit wir verstehen, was Fremd- und Selbstbezeichnungen sind und dass Sprache Wirklichkeit produziert und Wirklichkeit wiederum Sprache und dass Sprache Macht ist einerseits und Macht wiederum Sprache.“

Wie können wir als Gesellschaft rassismuskritisch leben? Welche Fragen müssen wir stellen? Wie können wir eine offene Gesprächskultur entwickeln? Das alles und noch mehr beantwortet Tupoka Ogette klug, reflektiert und emphatisch in ihrem Ratgeber.

Wir alle sind rassistisch sozialisiert. Es gibt in unserer Gesellschaft keine rassismusfreien Räume. Das System Rassismus gibt es seit über 500 Jahren und kann nicht von heute auf morgen aus den Köpfen verschwinden. Aber wir können uns alle sensibilisieren, lernen Rassismus zu erkennen und zu thematisieren. Im Freundes- und Bekanntenkreis, in der Familie, auf der Arbeit, in Vereinen und in allen Institutionen, in denen wir uns bewegen.

Ogette schildert verschiedenste Situationen, und liefert konkrete Anregungen zum Verhalten und zur Kommunikation. Sie argumentiert strukturiert und anschaulich an Beispielen aus ihrem persönlichen Alltag und ihren Workshops.

Ein Buch aus dem jede*r viel mitnehmen kann. Egal, ob sich schon mit dem Thema Rassismus auseinander gesetzt wurde oder es endlich tun möchte. Das Buch ist in vier Bereiche unterteilt. Am Anfang bringt uns die Autorin das Konstrukt Rassismus näher. Erklärt was es ist, und was es nicht ist und wie wir uns positionieren können. Das zweite Kapitel ist der „weißen Zerbrechlichkeit gewidmet“ und erklärt sehr anschaulich warum es an einer offen Gesprächskultur scheitert. Im dritten und vierten Teil geht es um konkrete Anregungen, in privaten und institutionellen Bereichen rassismuskritisch zu leben.

Dieser Ratgeber ist sehr praxisorientiert und setzt voraus, dass wir unsere Sicherheit im Bereich Rassismus ablegen. Und stattdessen in einen respektvollen Dialog gehen und uns miteinander auseinandersetzen um zu verstehen, zu reflektieren und unser Zusammenleben in der Gesellschaft neu zu gestalten.

Ein sehr wichtiges Buch, das hoffentlich eine breite Leserschaft und vielleicht auch den Einzug in Schulen findet.