erschienen im Januar 2024 bei Duckworth Books auf 352 Seiten. Erhältlich für 22,99 EUR oder als TB für 13,99 EUR
ISBN: 978-0-7156-5539-9/Anzeige
Das zweite Buch der diesjährigen Women's Prize for Fiction Shortlist hat mich noch mehr abgeholt. Ich möchte von der Handlung gar nicht viel verraten, da ich auch nicht viel wusste, keine Erwartungen hatte und mich von der Geschichte einfach habe mitreißen lassen "River East, River West" spielt über mehrer Jahrzehnte (1985 - 2008). Wir springen in den Zeiten und in der Erzählperspektive.
Alva ist 14 Jahre, in Shanghai aufgewachsen bei ihrer alleinerziehenden Mutter Sloan. Sloan kommt ursprünglich aus Amerika, hat China aber seit Jahren zu ihrer Heimat erklärt. Nach Amerika zieht sie nichts mehr, ganz anders Alva, die in Amerika all das vermutet was ihr in China fehlt. Allen voran ein Heimatgefühl. Alva fühlt sich fremd in Shanghai auch, wenn sie alle als Chinesin einordnen. Das Verhältnis zu ihrer Mutter wird auf eine harte Probe gestellt, also Sloan Lu Feng heiratet, um scheinbar ihre finanzielle Lage zu verbessern.
"In this case, there was actually no fucking way. It was like she had to learn everything about China all over again."
Lu Fang ist Ende Fünfzig als er Sloan heiratet. Ursprünglich stammt er aus Qingdao. 1985 arbeitet er als einfacher Büroangestellter um sich und seiner schwangeren Frau eine besser Zukunft zu bieten. In einer Zeit, in der sich China anfängt dem Westen zu zu wenden und die Grenzen zu öffnen verliebt sich Lu Fang in eine andere Frau. Und er muss sich die Frage stellen, was er vom Leben will, was realistisch in China möglich ist und womit er sich Zufrieden geben kann.
"Sometimes, when an opportunity presents itself, you have to play the part."
In "River East, River West" geht es um die Lebensentwürfe, die wir wählen, die uns wählen oder dir wir uns erschaffen. Es geht um Bedauern, um Schuld und um Freiheit. Um das Gefühl von Zugehörigkeit und Identität. Und um die Verantwortung, für unsere getroffenen Entscheidungen im Leben.
Alvas und Lu Fangs Wege sind miteinander verstrickt und erzählen die Geschichte von dem Chinesischen und dem Amerikanischen Traum. Zwischen Kapitalismus und Kommunismus werden eigenen Träume verwirklicht. Ein tragischer und bewegender Familienroman, der ganz viel auf macht.
Ich kann den Debütroman von Aube Rey Lescure sehr empfehlen. Am Ende wollte ich Alva und Lu Fang gar nicht mehr verlassen.
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