In "Mein sanfter Zwilling" geht es um die dramatische und leidenschaftliche Beziehung von Ivo und Stella. Die beiden lernen sich als Kinder kennen und wachsen gemeinsam auf. Nach einem Schicksalsschlag ist Stella die Person, der Ivo am meisten vertraut, ihm Geborgenheit geben kann. Dennoch verbindet die beiden mehr als stief-geschwisterliche Liebe, die jedoch dramatische Folgen annimmt.

Als Stella bereits mit Ivo abgeschlossen und eine eigenen Familie gegründet hat, taucht er plötzlich wieder in ihrem Leben auf und nimmt sie mit in eine fremde Vergangenheit in Georgien, deren Verbindung zu ihrem eigenen Leben Stella erst noch herausfinden muss.

Ivo und Stella versuchen mit der Schuld und den Schuldgefühlen aus Kindheitstagen aufzuräumen, sich zu vergeben und zu verstehen. Als Erwachsene ordnen sie die Geschehnisse von damals neu ein, um mit der Vergangenheit abzuschließen.

Ich bin ein großer Fan von Haratischwili. Dieses Buch hat mich jedoch leider nicht gepackt. Die Geschichte von Stella und Ivo war für mich wenig überraschend und ich konnte zu den Charakteren keine richtige Beziehung aufbauen. Für mich blieben sie seltsam distanziert und zu konstruiert. Auch fiel es mir schwer die Verbindung in dem Roman zwischen den beiden Geschichten in Deutschland und Georgien herzustellen. Die Lösung ist mir nicht so richtig schlüssig und doch sehr weit hergeholt.

Das Ende des Buches ist konsequent und im ganzen eine Runde Geschichte, die bei mir nur eben nicht viel hinterlassen hat.

Zur Einordnung muss ich aber auch sagen, dass meine Erwartungen mehr als hoch waren, nachdem "Brilka" und das "Mangelnde Licht" zwei absolute Highlights für mich waren