Eine Mutter verliert die einzige Tochter bei einem tragischen Verkehrsunfall. Mit ihrer Tochter verliert sie ihr Glück im Leben und sucht einen Weg mit der Trauer und dem Rest ihres Lebens umzugehen.

Lindas Welt bleibt stehen und sie ist nicht bereit weiterzugehen. Ihr bisheriges Leben scheint ohne ihre Tochter Sonja keinen Wert und Sinn mehr zu haben. Ihre Ehe, ihr Job und ihre Stiefkinder sind kein Trost. Sie trennt sich räumlich von ihrem Mann und allem was hier wichtig war und übernimmt übergangsweise einen kleinen Hof auf einem Dorf im nördlichen Sachsen. Hier hofft sie auf mehr Klarheit, auf Verständnis, auf Stille und Einsamkeit. Doch das einzige, das klarer wird ist die Sinnlosigkeit in ihrem Leben. Die Beziehung zu ihrem Mann kann sie nicht aufrecht erhalten und auch Freundschaften aus dem alten Leben scheinen ihr absurd. Die Einzige, deren Gesellschaft sie ertragen kann, ist die der Hündin Kaja.

Linda braucht lange um sich erneut auf (neue) Menschen einzulassen. Als sie es dann aber zulässt, erkennt sie einen neuen möglichen Weg für ihr Leben. Auch ohne Tochter schöpft sie wieder Optimismus und Sinn. Krien schreibt sehr authentisch über Trauer, Verlust und den Tod. Über Lindas Weg mit diesem Schicksalschlag umzugehen und erschafft eine Protagonistin, mit der man nur mitfühlen kann. Auch, wenn sie nicht immer sympathisch ist. Aber warum sollte ein Mensch in seiner Trauer auch sympathisch sein? Linda scheint sich egoistisch den Raum und die Zeit zu nehmen, die sie braucht und muss sich letzt endlich alleine den Weg wieder freikämpfen.

Ein besonderes Buch das über den größten Bruch in unserem Leben schreibt und trotzdem Trost und Hoffnung schenkt.

"Aber das Rückwärtsinterpretieren nützt dem Vorwärtsleben nichts, weder damals noch heute, und damals hatte ich keine Erklärung für die brennende Sehnsucht in mir.

"Wenn dein Leben nur im Glück einen Sinn hatte, dann hatte es nie einen Sinn."

"Das Leben ist eine Folge von Abschieden, denke ich, und alle Abschiede bereiten auf den letzten vor."