"Es gibt eine Zeit die vorwärts eilte, und eine Zeit, die rückwärts lief. Eine Zeit die im Kreis ging, und eine, die sich nicht bewegte, nie mehr war als ein einzelner Augenblick."

Ich starte hier in das Jahr 2021 mit einem Highlight aus dem Jahr 2020! Die “Unschärfe der Welt” ist literarisch eines der schönsten Bücher, die ich noch zum Ende des Jahres beenden konnte.

Iris Wolff erzählt uns in 7 Kapiteln eine Familiengeschichte in der Zeit des Kalten Krieges. In jedem Kapitel lässt sie eine andere Person zählen. Nur die Hauptfigur, um die sich alle Geschichte drehen, kommt nicht zu Wort. Sie verstrickt die Menschen und Handlungen auf eine wunderbare Art und Weise. Wir werden für einen kurze Moment in eine Situation hineingeworfen um diese genauso schnell wieder zu verlassen wie wir sie vorgefunden haben. Trotz der Unschärfe erhalten wir ein detailliertes Bild über Freundschaft, Chancen, Erinnerungen und Anfänge.

"Für Anfänge musste man sich entscheiden. Enden kamen von allein, wenn man sich nicht entschieden hatte."