übersetzt aus dem Englischen von Nicole Seifert und Frank Sievers, erschienen im März 2022 im Ullstein Verlag auf 464 Seiten. Erhältlich für 24,00 EUR
ISBN: 978-3-550-20204-9/Anzeige
Detransition, Baby war longlisted für den Women's Prize For Fiction Award 2021. Es war damit das erste Buch einer trans Autorin, das für diesen Preis nominiert warLeider lag das Buch viel zu lange bei mir rum und ich habe es erst jetzt gelesen.
Detransition, Baby ist eine Geschichte über Mutterschaft und queeres Familienleben - oder zumindest die Auseinandersetzung damit.
Reese, eine New Yorker trans Frau, Mitte 30, wünscht sich ein Kind. Den Kunderwunsch hat sie versucht sich gemeinsam mit ihrer Ex-Partnerin Amy, ebenfalls eine trans Frau, zu erfüllen.
Amy lebt mittlerweile wieder als Ames und ist mit Katrina, einer cisgeschlechtlichen Frau, zusammen. Als Katrina schwanger wird, und Ames sich mit seiner Männlichkeit, der von ihm erwarteten Vaterrolle und der klassischen Familie auseinandersetzt, kommt er zu dem Entschluss, dass er seiner Vorstellung von Vatersein nur nachkommen kann, wenn das alte Familiemodell aufgebrochen wird und Katrina, Resse und er sich gemeinsam um das Kind kümmern. Reese kann sich ihren Kinderwunsch erfüllen, Katrina bekommt Unterstützung bei der Carearbeit und kann weiter ihrer Karriere nachgehen, und Ames verliert die Angst, sich in seiner neuen Rolle zu verlieren durch die Verbindung zu Reese.
Peters spielt dieses Modell durch, beschreibt und beobachtet die Verflechtungen ohne zu idealisieren. Es geht um die Identität von trans Frauen in unserer Gesellschaft und wie frühere Verletzungen neue Beziehungen beeinflussen.
Unser Elterngespann kann sich nach und nach für die Idee begeistern. Muss sich jedoch auch immer wieder ihren eigenen Ängsten und Wunden der Vergangenheit stellen. Und auch das Fehlen von vorgelebten Lebensmodellen ist allgegenwärtig.
Peters erzählt unterhaltsam und witzig und ebenso schmerzhaft und berührend. Ich habe viel über das Leben von trans Frauen gelernt. Auch wenn Detransition, Baby keinerlei pädagogische Heranführung an dieses Thema ist. Peters schreibt für eine queere Leserschaft und arbeitet mit der Figur von Ames auch das Thema Rück-Transitionierung auf.
Detransition, Baby wirft an vielen Stellen viele Fragen über unsere Gesellschaft und die Art wie wir zusammenleben auf. Ein großartiger Debütroman, den ich viel zu lange auf dem SUB hab liegen lassen!
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