Buchtipp des Monats
Rezension von Kathrin
29. September 2024
1 Min. Lesezeit

Das Leuchten der Rentiere

übersetzt ausus dem Schwedischen von Maike Barth und Dagmar Mißfeldt, erschienen im Oktober 2022 im Hoffmann und Campe Verlag auf 448 Seiten. Erhältlich für 25,00 EUR

ISBN: 978-3-455-01294-1/Anzeige

Elsa ist neun Jahre alt, als sie Zeugin wird wie ihr Rentierkalb ermordet wird. Der Mörder bedroht sie und Elsa schweigt. Den Vorfall vergisst sie nicht. Und je älter sie wird, desto mehr kämpft sie gegen die Tierqäulerei in Sápmi und um ihren Platz in der Gesellschaft.

Das Leuchten der Rentiere thematisiert die Samen, ihren Lebensraum im nördlichen Schweden und die Rentierzucht. Es geht um den Kampf um Gleichberechtigung und Gleichstellung gegenüber dem Gesetz und die anhaltende Diskriminierung sowie dem Rassismus, dem die Samen noch immer ausgesetzt sind.

All diese Themen hat Laestadius in einem Roman verpackt, der eine Mischung aus Thriller und Familiendrama ist, der uns nicht nur die Kultur der Samen näher bringt sondern auch gesellschaftkritisch das Leben in Sápmi betrachtet.

Ganz ohne magischen Realismus kommt der Roman nicht aus. Mich persönlich hat es hier jedoch nicht gestört sondern die Geschichte noch einmal abgerundet.

Es ist ein sehr stimmungsvoller, emotionaler Roman, der jedoch an einigen Stellen brutal detailliert über Tierqäulerei berichtet und sehr schonungslos erzählt. Wer sich mit den genannten Themen aber auseinandersetzen will, dem kann ich das Buch sehr empfehlen. Es gibt uns außerdem die Möglichkeit die Kultur und Lebensrealität der indigenen Völker Nordeuropas kennenzulernen.

Die Autorin ist schwedische Journalistin und Autorin und gebürtige Sámi.

Ein Buch, das nachwirkt und mich sehr berührt hat.

TW: Suizid

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