1914. Henry Gaunt und Sidney Ellwood sind Schüler an einem Eliteinternat in England. Hauptsächlich sind sie mit den Gefühlen für einander beschäftigt, die sie sich aber nicht eingestehen und sich gegenseitig verheimlichen. Mehr als eine innige Freundschaft gehen sie nicht ein. Als der Krieg ausbricht, verfolgen sie in der Schülerzeitung die Listen der Verwundeten und Gefallenen. Auch Schulkameraden, deren Namen sie kennen und die sie als Helden feiern.

Als Gaunt sich zur britischen Armee meldet und an die Front geschickt wird, holt ihn die Realität des Krieges ein. Um bei Gaunt zu sein, meldet sich Ellwood kurz daraufhin ebenfalls freiwillig. Er findet einen, ihn fremd geworden, Gaunt wieder und wird sich nach und nach über die Konsequenzen seiner Entscheidung bewusst. Gemeinsam versuchen sie im Krieg zu überleben.

"Durch das große Feuer" ist ein Liebesroman, der mitten im Grauen und der Brutalität des Ersten Weltkrieges spielt. Winn schildert die Grabenkämpfe in Frankreich & Belgien, in denen jahrelang nur um wenige Meter gekämpft wurde, detailliert und schonungslos. Dennoch zeigt sie auch immer wieder die Menschlichkeit in dieser Zeit. Ich mochte die Charaktere sehr und vor allem ihre Entwicklungen im Laufe der Geschichte haben mich berührt. Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven erfahren wir viel über beide Gefühlswelten und können Handlungen, Entscheidungen und Wendungen verstehen.

Ich habe bisher kaum Romane gelesen, die im Ersten Weltkrieg spielen - außer "Im Westen nichts Neues." Am Ende erläutert die Autorin welche Literatur & Recherchen Grundlage für verschiedenen Szenen und Handlungen im Buch waren. Dass es für LeserInnen enttäuschend sein kann, wenn man diese bereits kennt und das Gefühl hat, Teile schon einmal so, oder so ähnlich, gelesen zu haben, kann ich verstehen. Mich konnte sie dafür mit ihrem Buch überzeugen. Ich habe es unheimlich gern gelesen und wollte es streckenweise gar nicht mehr aus der Hand legen!