Buchtipp des Monats
Rezension von Kathrin
29. September 2024
2 Min. Lesezeit

Das Ende des Kapitalismus - Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden

erschienen im September 2022 im KiWi Verlag auf 352 Seiten. Erhältlich für 24,00 EUR

ISBN: 978-3-462-00255-3/Anzeige

Ulrike Herrmann erklärt uns auf knapp 260 Seiten die Geschichte des Kapitalismus, warum es Grünes Wachstum nicht geben kann, dass der Kapitalismus zum Ende kommen muss und wie dies aussehen könnte.

Der Kapitalismus hat der Menschheit in der Mehrheit Wachstum und Wohlstand gesichert. Er hat uns ermöglicht gesellschaftliche Themen neu zu betrachten und zu bewerten. Nichts desto trotz gibt es bis heute Gewinner und Verlierer in diesem System.

Der Kapitalismus braucht zwingend Wachstum. Diese Voraussetzung steht aber im krassen Gegensatz zu unserem Planeten: „Unendliches Wachstum ist in einer endlichen Welt nicht möglich.“

Der Wachstum des Kapitalismus geht Hand in Hand mit unserer Geldwirtschaft. Ohne Kredite kein Wachstum in der Wirtschaft. Ohne Wachstum in der Wirtschaft keine Arbeitsplätze. Ohne Arbeitsplatz kein Einkommen, keine planbare Sicherheit, keine Bestätigung und Anerkennung.

Unser aktuelles Wachstum zerstört unsere Erde. Um das Wachstum stabil zu halten verbrennen wir Kohle, Öl und Gas in Mengen, die unser Klima zerstören. Wir versuchen die Erderwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen, sind aber schon mitten drin grandios an unserem Ziel zu scheitern. Wir steuern auf weitere Kipppunkte zu, deren Ausmaße wir nur erahnen können. Der Umschwung zum Grünen Wachstum soll nun Mut machen und eine Lösung sein.

Grünes Wachstum gibt es aber nicht, erklärt uns Herrmann im letzten Teil. Es kann wie ausgedacht nicht funktionieren, da das CO2 nicht verschwinden wird, wir für das Grüne Wachstum weit mehr Energie benötigen als bisher und uns funktionierende Speicher fehlen.

Die Autorin argumentiert warum eine grüne Wirtschaft unter anderem aufgrund der Kostenstrukturen schrumpfen müsste.

Aber wie soll eine schrumpfende Wirtschaft aussehen, die nicht im gesellschaftlichen Chaos endet? Ich habe mir Probleme das vorzustellen. Herrmann führt als Möglichkeit die britische Kriegswirtschaft im Zweiten Weltkrieg an: Eine Art private Planwirtschaft, in der der Staat vorgibt was produziert wird aber alle Unternehmen weiterhin im privaten Eigentum der Besitzer bleiben.

Herrmann plädiert für eine ökologische Kreislaufwirtschaft. Wir müssen unsere Wirtschaft schrumpfen lassen um das Klima zu schützen. Bisher fehlen nur funktionierende Modelle, die den Übergang möglich machen. Eine Überlebenswirtschaft nach Vorbild der britischen Kriegswirtschaft wäre eine Option.

Das Buch ist sehr strukturiert, aufwendig recherchiert und verständlich aufgearbeitet. Und auf jeden Fall empfehlenswert sich mit ihrem Text auseinanderzusetzen!

Ich habe viel gelernt und mitgenommen aus diesem Buch. Dennoch ist die Erkenntnis sehr bitter. Befinden wir uns also an der Grenze des Wachstums? Wohl kaum. Wir können weiter mit dem Kapitalismus fahren, würden uns damit aber gegen die Umwelt und unser Klima entscheiden. Damit langfristig auch gegen unseren Wohlstand wie wir ihn jetzt kennen und in letzter Konsequenz gegen unser Überleben.

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