Buchtipp des Monats
Rezension von Kathrin
27. September 2024
3 Min. Lesezeit

Was die Wahrheit uns bedeutet (Band 4)

übersetzt aus dem Englischen von Christiane Buchner, erschienen 2022 im suhrkamp Taschenbuch Verlag auf 382 Seiten. Erhältlich für 16,00 EUR

ISBN: 978-3-518-47202-6/Anzeige

Maya Angelou (1928 -2014) war die erste Schwarze Straßenbahnschaffnerin in San Francisco, alleinerziehende Mutter, Schauspielerin, Regisseurin, Journalistin, Bürgerrechtlerin und engste Vertraute von Martin Luther King & Malcom X. "Was die Wahrheit uns bedeutet" ist die erste deutsche Übersetzung des vierten Teils ihres Memoirenwerks. Das Original erschien 1981 unter dem Titel "The Heart of a Woman". Wir begleiten Sie in den Jahren 1957 - 1962.

Ender der 1950er/Anfang der 1960er Jahre zieht Maya erneut um. Von Kalifornien aus geht es wieder zurück nach New York. Ein Freund und Schriftsteller legte ihr nahe sich hier niederzulassen um sich ganz auf ihre Arbeit und das Schreiben konzentrieren zu können. Sie wurde Mitglied im Harlem Writers Guild, der heute ältesten Vereinigung Afrikanisch-Amerikanischer Schriftsteller. Hier hat Angelou angefangen ihre Werk vorgetragen und auch angefangen zu veröffentlichen.

1960 ist das Jahr, in dem Maya das erste Mal auf Martin Luther King trifft. Sie selbst hat sich in ihre Zeit in New York stark politisiert und ist auf Veranstaltungen & Demos der Freiheitsbewegung gewesen. Ihr Wunsch nach einer Veränderung im Gerechtigkeitskampf wurde immer größer. Sie wollte Teil dieser Bewegung sein und kämpfte für Veränderung. Maya fing an als Koordinatorin für Martin Luther King zu arbeiten und hat über diese Arbeit und das damit entstandene Netzwerk den Südafrikanischen Freiheitskämpfer Vusumzi Make kennengelernt.

Sie entschied sich daraufhin ein weiteres Mal für die Liebe und wagte einen neuen Versuch für eine Ehe. Gemeinsam mit Make ging Angelou 1961 nach Afrika. Zuerst nach Kairo und berichtet in ihrem Buch über ihre Ehe, die Liebe und auch das Entlieben. Das Gefühl sich zwischen der eigenen Freiheit, die sie sich erkämpft hat und der Abhängigkeit eines Mannes verloren zu gehen, entwickelte sich immer mehr. Letztendlich kann sich Maya auch dieses Mal nur für ihre eigene Freiheit entscheiden. Die Jahre mit Make waren intensiv. Und auch über ihre Gefühle in Afrika zu sein und sich mit der Vergangenheit ihrer Vorfahren auseinander zusetzen berichtet sie emotional.

Immer an ihrer Seite auch ihr Sohn Guy, der sie seitdem sie 17 Jahre ist begleitet. Auf jeder Reise und an jeden Ort der Welt. Guy, mittlerweile ebenfalls 17 Jahre alt, wird mehr und mehr eine eigenständige Persönlichkeit mit Charakter, von der sich Angelou langsam aber sicher zum Ende des Buches trennen muss.

"Aber merk dir eins, bitte: Es ist mein Hals und mein Leben. Und ich lebe mein Leben mit allem, was dazugehört, oder gar nicht."

"Was die Wahrheit uns bedeutet" ist wieder ein außergewöhnlicher Bericht über einen Zeitabschnitt im Leben von Maya Angelou. Eine beeindruckende Reise. Insbesondere für sie selbst, erleben wir in diesem Buch. Ihre Auseinandersetzung mit ihre Herkunft und ihren Wurzeln. Den bekannten Persönlichkeiten, denen sie auf ihrem Weg begegnet, die die Zeit authentisch wieder auferstehen lässt und uns auf eine besondere Art und Weise an den Geschehnissen & der Politik dieser Zeit teilhaben lässt. Und natürlich berichtet Angelou auch wieder mit viel Freude und Ironie von den besonderen Tagen.

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