Im zweiten Teil von Slimanis Familientriologie stehen die Kinder von Mathilde und Amine im Mittelpunkt und deren Leben.

Aïcha studiert Medizin in Straßburg und lernt in einer Starndbar, während eines Besuches in Marokko den Wirtschaftsstudenten Mehdi kennen, der sie nicht mehr los lässt. Ihr Bruder Selim hingegen verschwindet in einer Hippikommune.

Slimani erzählt von den gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen in den 1960er Jahren in Marokko. Frankreich verliert immer mehr an Einfluss. Die Kolonialzeit ist vorbei und der neu eingesetzte König versucht seine Macht auszubauen und zu stärken.

Gleichzeitig verändert sich die Gesellschaft durch den Einfluss der 68er Bewegungen, die auch aus Europa nach Marokko schlagen. Vor diesen Hintergründen versuchen Aïcha und Selim ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und ein unabhängiges Leben zu führen.

Ich bin weiterhin ein großer Fan von Slimanis Stimme und mag ihre Erzählweise. Leider konnte mich der zweite Teil nicht ganz so begeistern wie der Erste. Ich persönlich fand die Charaktere im ersten Teil vielschichtiger und spannender und die Erzählung dadurch lebendiger.

Dennoch ist das Kritik auf hohem Niveau und ich hoffe, dass wir nicht mehr allzu lange auf den dritten Band warten müssen. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung!