von Claire Beyer, erschienen im September 2024 im FVA Verlag auf 256 Seiten. Erhältlich für 24,00 EUR
ISBN: 978-3-627-00321-0/Anzeige
An einem verregneten Tag auf einem Parkplatz fallen Elisabeth Stiller-Hanley durch Zufall zwei Koffer in die Hände, die ihr ganz neue Perspektiven eröffnen. Dass die ursprünglichen Besitzer diese Koffer zurückhaben wollen, ist ihr klar. Aber diese Chance kann sie nicht verstreichen lassen und so lässt sie ihr Haus, das von einer Flut schwer getroffen wurde, und ihren Mann ohne weitere Worte zurück und taucht unter. Zuerst auf eine Alm im Süden Deutschlands, auf der sie für eine Zeit aushilft und arbeitet, sich als Sennerin tarnt, bevor es weiter Richtung Italien geht.
"Wäre der Regen nicht mit solcher Wucht gefallen, das Leben von Elisabeth Stiller-Hanley hätte einen völlig anderen Lauf genommen."
Zwei Männer verfolgen sie und ihr Umfeld. Spüren sie auf der Alm auf und finden später auch den Weg Richtung Italien. Ihr Auftrag ist, die Koffer zurückzuholen, aber Elisabeth ist vorsichtig und passt auf. Versucht keine Spuren zu hinterlassen. Offiziell ist sie vor ihrem gewalttätigem Mann auf der Flucht und so erfährt sie immer wieder Hilfe von Fremden. Die Wahrheit erzählt sie niemanden und traut auch ihrem neuen Liebhaber nicht, den sie mit nach Italien nimmt und der den Verfolgern unfreiwillig eine Spur legt, von der Elisabeth nichts ahnt.
"Regen" ist ein spannender und unterhaltsamer Kriminalfall, in dem Claire Beyer auf gerade einmal 256 Seiten sehr dicht erzählt. Wir verfolgen hauptsächlich Elisabeths Geschichte, erhalten aber auch Perspektiven von anderen Charakteren und bekommen so ein umfassendes Bild. Trotz der wenigen Seiten passiert viel und die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten. Ich lese sonst eher weniger Krimis und bin wenn eher ein Fan von skandinavischen Fällen, aber "Regen" scheint hier eine Ausnahme zu sein. Ich wurde sehr gut unterhalten und es geht neben dem Kriminalfall auch um das Thema Verlust und Neuanfänge im Leben. Beyer schreibt mit dunklem Humor und lässt ihre Protagonistin bis ans Äußerste gehen, um unentdeckt zu bleiben.
Ein kurzweiliger Roman, der perfekt in den Herbst passt und mich literarisch auf jeden Fall überrascht hat!
"Nur ihr Mund bewegte sich und sandte Botschaften aus, die ins Luftmeer schwammen und irgendwo ans Ufer trafen an, Felswänden vielleicht, oder in Wäldern mit kräftigem Farn und hohen Eichen, dort verharrten, Kraft tankten und mit Bündeln an Erinnerungen, dir ihr das Stummsein erträglich machten, lächelnd zurückkehrten."
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