erschienen im März 2025, im Knauer Verlag auf 208 Seiten. Erhältlich für 18,00 EUR
ISBN: 978-3-426-56114-0/Anzeige
In seinem Debüt "Mama, bitte lern Deutsch" erzählt Tahsim Durgun von seiner Kindheit in einer kurdisch-jesidischen Familie in Oldenburg. Mit einer Mischung aus scharfem Witz und tiefem Ernst beleuchtet er die Herausforderungen des Aufwachsens zwischen zwei Kulturen.
Wir erfahren, welche Erfahrungen seine Familie in Deutschland machen musste, bevor Durgun mit seinen Social Media Accounts erfolgreich wurde. Die Frage nach der Macht der Sprache in einem fremden Land steht dabei im Mittelpunkt.
Durgun über Rassismus im Alltag, Klassifizierung, Integration und das Gefühl der Heimatlosigkeit. Er schildert, wie er schon als Kind Verantwortung übernehmen musste: Er übersetzte für seine Mutter bei Arztbesuchen, verstand offizielle Schreiben und half bei Behördengängen – oft, bevor er selbst die Bedeutung der Worte vollständig erfasste. Seine Erfahrungen zeigen, wie Sprache zur Eintrittskarte in die Gesellschaft wird und wie Kinder mit Migrationshintergrund frühzeitig in Rollen gedrängt werden, die sie überfordern können.
"Mama, bitte lern Deutsch" ist mehr als eine persönliche Geschichte; es ist ein Spiegel der postmigrantischen Gesellschaft in Deutschland. Durgun gelingt es, die Lebensrealität vieler Menschen sichtbar zu machen, die oft übersehen und unterschätzt werden. Sein Buch gibt uns einen wichtigen Perspektivwechsel und ist ein Plädoyer für mehr Empathie und Verständnis in einer vielfältigen Gesellschaft. Und nicht zu Letzt eine Liebeserklärung an seine Mama.
Ich bin den Erzählungen und Geschichten sehr gerne gefolgt. Trotz der inhaltlichen Tiefe erzählt Durgun mit viel Humor und Sarkasmus ohne jedoch die Ernsthaftigkeit zu verlieren und bleibt dabei sympathisch und authentisch. Ich hoffe, dass wir in Zukunft noch mehr von ihm lesen werden!
"Meine Mutter, die Poetin der Gerüstlandschaft, die mir die Welt mit Metaphern, Vergleichen und Symbolen erklärte, hatte sich im Supermarkt nicht wehren können. Und obwohl sie die Worte nicht verstanden hatte, war die Botschaft, war der Schmerz bei ihr angekommen. Manchmal, so denke ich heute, ist es egal, welche Sprache der Empfänger spricht, denn Schmerz folgt keiner Grammatik, Schmerz sprechen wir alle."
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