Buchtipp des Monats
Rezension von Kathrin
6. Mai 2025
2 Min. Lesezeit

Unter derselben Sonne

erschienen im März 2025 im Aufbau Verlag auf 207 Seiten. Erhältlich für 22,00 EUR

ISBN: 978-3-351-04243-1/Anzeige

Nadège Kusanikas Debütroman "Unter derselben Sonne" ist ein eindrucksvolles nimmt uns mit auf eine Reise zwischen zwei Welten: dem Kongo und Deutschland. Mit einer Mischung aus Sanftheit und Humor stellt die Autorin eindringliche Fragen nach Heimat, Identität und der alltäglichen Erfahrung des Fremdseins.

"Lisolo bedeutet 'Geschichte' auf Lingala."

Der Roman erzählt von Kusanikas Kindheit im Kongo, geprägt von Armut, Hunger, aber auch von Gemeinschaft und Lebensfreude. Mit 15 Jahren zieht sie zu ihrem Vater nach Deutschland und muss sich in einer völlig neuen Kultur zurechtfinden und mit Rassismus im Alltag umgehen. Diese persönlichen Erfahrungen verarbeitet sie in ihrem Buch.

"Manche Verluste sind von Dauer und manche nicht. Es gibt kein richtigen oder falschen Weg, damit umzugehen, solange die Seele nicht davon erdrückt wird."

Besonders bemerkenswert ist Kusanikas Fähigkeit, komplexe Themen mit Leichtigkeit und Humor zu behandeln. Sie schafft es, die Schönheit und Vielfalt des Kongo jenseits von Krieg und Korruption darzustellen und gleichzeitig die Herausforderungen der Migration und Integration in Deutschland zu beleuchten. Sie erklärt uns LeserInnen viel über ihr Land und den Kontinent Afrika und klärt auf über ein Bild, das viele zu unrecht haben.

Die Sprache des Romans ist eingängig und schlicht, was den Fokus auf die erzählten Geschichten lenkt. Kusanika verzichtet auf übermäßige Metaphern und setzt stattdessen auf authentische Erzählungen. Es wirkte auf mich teilweise wie ein Bericht oder ein Tagebuch, nicht unbedingt wie ein Roman. Es geht um das Erzählen selbst, um Momente und Situationen, die Kusanika reflektiert und mit uns teilt. Ich konnte nicht ganz die Distanz zu der Erzählerin verlieren, bin ihr und ihren Gedanken aber sehr gerne gefolgt.

"In Deutschland werde ich eine Mentorin kennenlernen, die mir von der magischen Kraft berichtet, die eigene Geschichten zu erzählen. Und von der Verpflichtung, die wir alle gegenüber der Menschheit haben, als Zeugen bestimmter Geschehnisse diese in die Welt hinauszutragen."

"Unter derselben Sonne" ist ein Buch, das uns unsere westliche Perspektive wechseln lässt und unseren Horizont erweitert. Ich bin sehr gespannt, was wir von der Autorin noch lesen werden!

"Ich selbst bekomme dabei das Gefühl, unsichtbar zu werden, denn meine Geschichte, meine Erinnerungen an den Kongo und an meine Kindheit treten aufgrund der andauernden Kriege und der Armut in den Hintergrund."

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