Muna, die selbstbewusste, feministische junge Frau, die sehr genau weiß, was sie will, promoviert und Karriere machen will. Als Literaturwissenschaftlerin befasst sie sich mit weiblichen Schreiben und Texten und befasst sich mit feministischen Fragen.

Muna, die Magnus liebt. Mit einer Obsession, die sie über Jahre hinweg eine toxische und gewalttätige Beziehung aushalten lässt. Sie verliert sich völlig in diesen Mann. Finanziell und beruflich kann sie mit ihm an ihrer Seite kaum Fuß fassen. Ist emotional abhängig von ihm. Bereit alle Kompromisse einzugehen und ihm alles recht zu machen. Hauptsache er ist da.

Muna, aufgewachsen in der DDR. Der Vater früh verstorben, die Mutter verliert sich in der Alkoholabhängigkeit. Mit 17 Jahren verbringt sie eine Nacht mit Magnus. Am nächsten Tag ist er spurlos verschwunden. Abgehauen, in den Westen. 7 Jahre vergehen, bis die beiden sich wieder begegnen.

Muna, die als Ich-Erzählerin uns LeserInnen so nahe kommt und ihre Geschichte persönlich werden lässt. Mit durchgestrichenen und eingeklammerten Sätzen und Gedanken erfahren wir, was sie manchmal wirklich denkt und gern sagen würde. Was raus rutscht und was besser wirkt. Trotzdem erfahren wir nicht, was sie Magnus hält und warum sie ausgerechnet hier Liebe sieht.

Und am Ende bleibt (noch) die Hälfte des Lebens.

Ich stehe dem Buch etwas Zwiegestalten gegenüber. Muna ist ein herausforderndes Buch über eine toxische Beziehung, das mir noch länger im Kopf bleiben wird. Aber mir war es an der ein oder anderen Stelle zu viel. Auch wenn es zwischendurch Platz zum aufatmen brauchte, hatte es für mich doch ein paar Längen. Und ich tat mich auch immer wieder schwer mit Muna.