Buchtipp des Monats
Rezension von Kathrin
6. August 2025
1 Min. Lesezeit

Die Schrecken der Anderen

erschienen im Januar 2025 im C.H. Beck Verlag auf 333 Seiten. Erhältlich für 25,00 EUR

ISBN: 978-3-406-83698-5/Anzeige

Mit dem Fund einer Leiche unter dem Eis eines Bergsees im abgelegenen Ödwilerfeld beginnt Clavadetschers Roman. Es bleibt rätselhaft und steigert sich nach und nach zu einer atmosphärisch dichten, vielstimmigen Geschichte schweizerischer Geheimnisse und NS-Vergangenheitsballast.

"Das hier beginnt mit einer Leiche. Sonst würde niemand hinschauen."

Clavadetscher fordert Geduld und lässt sich Zeit um die Erzählung aufzubauen. Knapp 150 Seiten hat es gedauert, bis die Fäden sich langsam und subtil ineinanderfügten und sich ein gesamtes Bild ergibt. Für mich schwankte es von Beginn an zwischen Spannung und dichter Atmosphäre.

Es geht tief in die schweizerischer Vergangenheit – geheime Kreise, Nazi-Gelder, schweigende Mittäter – und die Autorin zieht aus der Vergangenheit Parallelen bis in die Gegenwart. Es geht um die Verflechtung persönlicher & kollektiver Schuld und um eine Aufarbeitung, die Jahrzehnte zu spät kommt.

„Die Schrecken der Anderen“ ist ein anspruchsvolles, poetisches wie politisches Puzzle, das für mich inhaltlich gerne tiefer hätte gehen können. Auch das Ende wirkte auf mich etwas überladen nach den langsamen Entwicklungen am Anfang. Dennoch hielt die besondere Atmosphäre vom Anfang bis zum Ende und für mich hat sich das dranbleiben aber auf jeden Fall gelohnt!

"Sie wollen das Ende nicht als Ende, sondern als einen Anfang sehen (...)."

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