Buchtipp des Monats
Rezension von Kathrin
23. Februar 2025
2 Min. Lesezeit

Das Liebespaar des Jahrhunderts (Band 2)

erschienen im Februar 2023, im dtv Verlag auf 192 Seiten. Erhältlich für 22,00 EUR

ISBN: 978-3-423-28333-5/Anzeige

Im zweiten Teil der Trilogie "Biografie einer Frau" thematisiert Julia Schoch die Liebe. Die namenlose Ich-Erzählerin möchte sich nach über 3 Jahrzehnten von ihrem Mann & Partner trennen. Sie spielt lange mit dem Gedanken und wartet auf den passenden Augenblick. Die gemeinsamen Jahre und die Ehe scheinen am Ende. Sie reflektiert über die Beziehung, doch kommt am Ende zu einem ganz anderen Schluss.

"Wie lange lässt sich aus einer gemeinsamen Vergangenheit schöpfen?"

Sie berichtet von den leidenschaftlichen Anfängen während der Studienzeit und gemeinsamen Auslandsaufenthalten, während denen es erst einmal nur um das nächste gemeinsame Jahr ging, bis hin zum Familienleben mit den gemeinsamen Kindern und dem ganz großen Commitment das Leben zu teilen. Sie kann die Punkte, an denen sie sich anfingen zu entfremden, noch genau benennen und schreibt von den kleinen und großen Sorgen im Alltag. Wie Tage zu Monaten und Monate zu Jahren werden und die Frage, ob die Beziehung noch Berechtigung hat, nur weil sie schon so lange besteht, wird immer größer. Oder kann eine so lange Beziehung überhaupt wirklich scheitern, nach all den Jahren?

"Ich wusste, dass du der einzige Mensch bist, der mir außer den Kindern ernsthaft etwas bedeutete, aber ich konnte es nicht mehr empfinden."

Schoch lässt die Ich-Erzählerin monologisieren und das Scheitern ihrer Beziehung analysieren. Es geht um die Erwartungen, Hoffnungen und Träume in langfristigen Beziehungen. Wie sie sich verändern und wie sie Bestand haben können. Die Sätze sind präzise, das Buch keine Seite zu lang und mit der Erzählerin stellen wir uns selbst die Fragen für unsere Beziehungen: Was bedeutet Liebe für einen selbst und ab wann lässt sich sagen, eine Beziehung ist gescheitert?

"Wir waren seit so vielen Jahren zusammen, aber ich wusste immer noch nicht, wer von uns beiden der Einsamere war."

Mir hat auch dieser Teil gut gefallen, ich bin den Gedanken der Erzählerin gerne gefolgt. Das Liebespaar des Jahrhunderts lässt auf eine große Liebesgeschichte schließen, um die es ja auch geht. Aber eben eine, die von der Realität eingeholt wurde und die sich an dieser messen muss.

"Schon möglich, dass unsere Liebe ein Warten gewesen ist. Ein Warten auf etwas, das größer ist als wir."

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