“Das Leben fing im Sommer an“ ist ein Coming-of-Age-Roman, der die Atmosphäre des Sommers 2006 mit großer Authentizität einfängt. Im Mittelpunkt steht der fünfzehnjährige Chris, der versucht, seinen Platz im Leben zu finden. Mit Akne, Unsicherheiten und dem dringenden Wunsch, endlich „cool“ zu sein, verbringt er die Tage mit seinen Freunden im Freibad und auf den Dächern einer alten Scheune, während ganz Deutschland im Fußball-WM-Fieber ist.

Als er Debbie, die Schönste der Schule, näher kennenlernt, gerät sein Sommer zu einer Achterbahnfahrt aus Gefühlen, Selbstzweifeln und kleinen Momenten des Erwachsenwerdens.

Kramer erzählt die Geschichte in einem lockeren, direkten Ton, der voller Details steckt, die sofort nostalgische Bilder an die Zeit hervorrufen: ICQ-Nachrichten, Freibadpommes, nächtliche Streifzüge.

Man spürt, dass es Kramer gelingt, den Geist dieser Zeit einzufangen und Themen wie Freundschaft, erste Liebe und Selbstfindung greifbar zu machen. Allerdings bleibt die Handlung insgesamt eher ruhig, manchmal fast handlungsarm, da der Fokus stark auf Chris’ innerem Erleben liegt.

Für einige Leserinnen und Leser mag das zu wenig sein und nicht auf ganzer Strecke überzeugen. Für mich war es jedoch ein sehr kurzweiliger und sympathischer Sommerroman. Ich bin gerne zurück in das Jahr 2006 gereist und Chris‘ Geschichte gefolgt! Ein Sommerroman, den ich gerne empfehle!