Klara ist mit dem Allgemeinzustand des Feminismus unzufrieden. Insbesondere ihr Chef raubt ihr den letzten Nerv. Als dann auch noch ihre aktuelle Story über eine moderne Pastorin, die die Rolle der Frau in der Kirche und in der Bibelgeschichte anders interpretiert, nicht akzeptiert wird, eskaliert die Situation auf der Arbeit. Clara wird beurlaubt.

Während ihr Freund hofft, dass sie sich wieder beruhigt und den weiteren Lauf ihrer Karriere planen wird, setzt sich Klara mit den Frauen aus der Bibel auseinander und entdeckt den Feminismus auf ganz neue Art und Weise. Sie erfährt, von einem Frauenbild, das jahrtausendelang falsch erzählt und verheimlicht wurde. Und zwar aus erster Hand von Maria, Maria Magdalena, Lilith, Eva & Co. Natürlich - wo sonst? - in einer WhatsApp Gruppe.

Gemeinsam mit Klara erhalten die LeserInnen auf sehr unterhaltsame Weise Bibel- und Religionsgeschichte aus dem Jenseits. Löhle hat einen wunderbaren Weg gefunden, uns die Geschichte und Lügen der Bibel auf kreative Weise näher zubringen. Einige Dinge wusste ich bereits, andere waren neu und mich hat das Buch auf jeden Fall so neugierig gemacht, dass ich gern noch mehr zum Thema lesen möchte. Den Bogen von der Bibelgeschichte bis ins heute zu spannen, um eine größere Leserschaft als mit einem Sachbuch zu dem Thema zu erhalten ist Edith Löhle allemal gelungen! Auch das Zusammenspiel mit den verschiedenen Musikzitaten hat mir sehr gefallen. Die komplette Playlist zum Buch ist auch am Ende zu finden.

Kritik habe ich jedoch am Ende des Buches. Das letzte Drittel war für mich leider nicht ganz so stark wie der Rest. Die Entwicklung von Klara und ihr Umgang mit ihrem sozialen Umfeld fand ich schwierig. Klara sucht in den Nachrichten der Frauen nach einem Weg für sich selbst. Sie findet Halt und Unterstützung und versucht das Neugelernete auf ihr Leben und die aktuelle Krise anzuwenden. Es fällt sehr viel Humor mit rein aber am Ende war Klara mir dann doch zu esoterisch unterwegs.

Nichtsdestotrotz eine große Empfehlung. Ich wurde sehr gut unterhalten und das Interesse an dem Thema ist bei mir gewachs