übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Alexander Lippmann, erschienen im Oktober 2022 im Luftschacht Verlag auf 283 Seiten. Erhältlich für 24,00 EUR
ISBN: 978-3-903422-09-4/Anzeige
Ein herzkranker Vater geht auf seine letzte Reise. Seinen Job als Chirurg gibt er auf und fängt bei der Regierung an zu arbeiten. Als Volkszähler reist er nun mit seinem Sohn, der das Down-Syndrom hat, quer durch das Land von A - Z. Sie begegnen den unterschiedlichsten Menschen und ihren Geschichten. Im Positiven wie im Negativen.
Im Angesicht seines eigenen Todes beschäftigt sich der Vater immer wieder mit seiner verstorbenen Frau und dem Leben seines Sohnes, das noch vor ihm liegt. Schnell wird klar, dass das Ende dieser Reise auch das Ende seines Lebens bedeutet. Sein Sohn muss von Z aus alleine mit dem Zug zurück und sein Leben fortführen.
"Zensus" ist ein Buch, für das ich viel Zeit brauchte und das mich im ersten Drittel auch etwas ratlos zurück gelassen hat. Viele Gedanken und kurze Sequenzen während Vater und Sohn dem Zensus nachgingen, die wie unzusammenhängende Kurzgeschichten wirkten. Mir viel es hier schwer in die Geschichte ein zu tauchen. Im Nachgang würde ich die Sammlung der Geschichten und den Zensus als Sammlung von Erfahrungen im Leben verstehen, die die beiden zusammen erlebt haben und sie verbindet. Und damit meine ich nicht nur Vater und Sohn aus dem Roman sondern auch Jesse Ball und seinen Bruder.
Im Vorwort erklärt Jesse Ball die Hintergründe zu seinem Roman: Er wollte ein Buch über seinen Bruders Abram schreiben, der das Down-Syndrom hatte und 1998 mit 24 Jahren starb. Die Romanfiguren sollen seine Beziehung zu Abram widerspiegeln, so wie er sie sich als Kind vorstellte. Und vor allem sollte der Roman den LeserInnen helfen zu verstehen, was es bedeutet einen Menschen mit Down-Syndrom zu kennen und zu lieben.
Es ist ein sehr einfühlsames und nachdenkliches Buch geworden, das viel zwischen den Zeilen zu sagen hat, uns über Leben und Tod nachdenken lässt und die Lesenden herausfordert. Ich bin mir sehr sicher, dass ich nicht alles verstanden habe, was Ball uns sagen wollte. Aber nachdem ich mit dem Anfang gehadert habe, hat mich das Ende des Buches sehr ergriffen! Ich bin gespannt, was Jesse Ball uns noch alles zu erzählen hat.
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