Buchtipp des Monats
Rezension von Kathrin
28. September 2024
2 Min. Lesezeit

Morgen, Morgen und wieder Morgen

übersetzt aus dem Englischen von Sonia Bonné, erschienen im Februar 2023 im eichborn Verlag auf 560 Seiten. Erhältlich für 25,00 EUR

ISBN: 978-3-8479-0129-7/Anzeige

Morgen, Morgen und wieder Morgen ist die Geschichte einer jahrzehntelangen Freundschaft zwischen Sam und Sadie. Nachdem sie in der Kindheit den Kontakt verlieren, treffen sie sich Jahre später zufällig in einer U-Bahn Station. Neben ihrer Sympathie verbindet sie weiterhin das Gaming und sie beschließen ihre gemeinsame Leidenschaft zum Beruf zu machen. Ihr erstes gemeinsam programmiertes Spiel wird ein voller Erfolg und gemeinsam mit Sams Mitbewohner Marx gründen die drei eine Firma. Doch mit dem Erfolg kommen etliche Herausforderungen und Sam und Sadie verlieren immer mehr den Zugang zueinander.

Zevin hat einen sehr unterhaltsamen Roman über Freundschaft, Rivalität und das Scheitern geschrieben. Mit einem großartigen Humor und einem Setting, das ich so in einem Roman noch nicht kannte. Ungewollt sind auch viele politische Themen in dem Roman. Auch wenn die Freundschaft der Mittelpunkt der Geschichte ist, so Leben Sam und Sadie doch in einer Realität, die laut Autorin eben nicht frei vom politischen ist. Auch der Bezug auf Themen, die wir heute anders diskutieren als wir es in den 90ern getan haben, hat mir sehr gefallen.

Mit Sam und Sadie hat Zevin zwei sehr eigenwillige und komplexe Charaktere geschaffen. Die neben ihrer Freundschaftsbeziehung auch mit ihren eigenen Unzulänglichkeiten und Schicksalsschlägen zu kämpfen haben. Sadie, die versucht sich in einem Berufsfeld durchzusetzen, das - vorallem in 1990ern - von Männern bestimmt war, und Sam, der mit seiner körperlichen Einschränkung Zuflucht in die "perfekte" Welt gesucht hat, in der er kein Handicap hat.

Als Leserin hatte ich für beide abwechselnd viel Emphatie, konnte mitfühlen und fand sie manchmal auch einfach nur unsympathisch. Ich hätte mir allerdings gewünscht, auch etwas mehr von Sadie in bestimmten Situationen zu erfahren. Gefühlt lag der Fokus doch immer mehr auf Sam.

Ich habe einige Jahre in einer Firma gearbeitet, die Onlinegames produzieren und habe mich immer wieder in die Zeit zurück gesetzt gefühlt. Das Buch zu lesen hat großen Spaß gemacht - auch ohne Gaming-Kontext sollte man diesem Roman unbedingt eine Chance geben!

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