Buchtipp des Monats
Rezension von Kathrin
11. Mai 2025
2 Min. Lesezeit

Die Perserinnen

übersetzt aus dem Amerikanischen von Katharina Martl, erschienen im Mai 2025 im Piper Verlag auf 448 Seiten. Erhältlich für 24,00 EUR

ISBN: 978-3-492-07226-7/Anzeige

Sanam Mahloudjis Debütroman "Die Perserinnen" ist ein Familienepos, das die Geschichte der Valiat-Frauen über drei Generationen hinweg erzählt und das vierte Buch, das ich von der Shortlist vom Women's Prize for Fiction lese. Mit einer Mischung aus Humor, Tragik und scharfsinniger Beobachtung schreibt die Autorin über Themen wie Identität, Migration und die Macht familiärer Mythen und Lügen.

"Aber sind wir nicht alle genau das? Geister unserer nicht eingeschlagenen Wege?"

Für insgesamt fünf Erzählperspektiven hat sich Mahloudji entschieden: die der Matriarchin Elisabeth, ihre Töchter Shirin und Seema sowie deren Töchter Bita und Niaz. Nach der Islamischen Revolution 1979 fliehen Shirin und Seema in die USA, während Elisabeth und Niaz im Iran verbleiben. Die Handlung & Erzählperspektive springt zwischen verschiedenen Zeiten und Orten – von Teheran über Los Angeles bis Houston. Dadurch erhalten wir als LeserInnen einen tiefen Einblick in die Lebenswege unserer fünf Charaktere und ihre inneren Konflikte. Allerdings sind die Vielzahl der Perspektiven und die häufigen Zeitsprünge herausfordernd zu lesen und haben an der ein oder anderen Stelle den Lesefluss etwas gestört.

"Was ist mit den Frauen? An die Frauen erinnert sich niemand."

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft und den damit verbundenen Erwartungen steht bei den Figuren im Mittelpunkt. Sie kämpfen - jede für sich - mit der Frage, wie viel ihrer Identität sie bewahren oder ablegen müssen, um in einer neuen Kultur Fuß zu fassen. Auch das Thema Geld und Liebe nehmen in mehrerer Hinsicht eine große Rolle in dem Buch ein. Die Valiat-Familie ist im Iran wichtig und vermögend gewesen und trägt eine alte Geschichte mit sich.

"Die Perserinnen" ist ein moderner Roman, der humorvoll und bissig von schweren Themen und Schicksalsschlägen der Frauen erzählt. Mir fehlte ein wenig die Tiefe in der Darstellung des Irans - sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Gern hätte ich mehr über die gesellschaftlichen und politischen Aspekte gelesen, aber dies war nicht im Fokus des Buches. Einiges wird angerissen, einiges vorausgesetzt. "Die Perserinnen" hat mich gut unterhalten, aber ein Highlight ist es leider nicht geworden.

"Für ihre Geschichten von den Bombardierungen und Saddam hatte ich kein Mitgefühl übrig, Sie hatten jede Möglichkeit gehabt, wie wir das Land zu verlassen, hatten sich aber zum Bleiben entschieden."

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